Samstag, 27. September 2008

Die RAF: Ein Kind ihrer Zeit

Ja, ich war gestern Abend im Kino und habe mir die Geschichte dreier junger, anfangs vor Ideologie und Idealismus strotzender Leute angesehen und ihn zum Gegenstand einiger grundsätzlichen Überlegungen gemacht. Gerade der erste Teil des Filmes, ist der Darstellung des Umfeldes und der Zeit, vor deren Hintergrund es zum Zusammentreffen der Gründungsmitglieder einer Organisation, die wenige Jahre später weite Teile der Bundesrepublik in Angst und Schrecken versetzt sollte, gewidmet und diese zeigt erschreckende Parallelen zur heutigen Realität auf. Noch erschreckender ist jedoch die Tatsache, ist dass der Vorgang der Radikalisierung nicht nur beobachtet, sondern sogar nachvollzogen werden kann, man ihm teilweise sogar zustimmen muss.

Wenn da eine Gudrun Enslin auf der heimischen Couch sitzt, mit ihren Eltern und ihrem Lebensabschnittsgefährten über die Verbrechen in Vietnam und die Konsumgesellschaft diskutiert, ihr Vater dabei die Aussagen seiner Tochter („In Vietnam sterben zehntausende Menschen, und hier müssen alle Fressen und Konsumieren, damit sie nicht anfangen nachzudenken“) einfach ignoriert, die Diskussion verlässt mit den Worten „Ich muss in die Kirche“ und im Hinausgehen seinem Schwiegersohn in Spe zuraunt „Besser ihr heiratet bald“, so ist dies exemplarisch für die Arroganz mit der Kritik damals übergangen wurde und für Situationen, die zu einer generellen Ablehnung eines Establishments mit dem schlichtweg keinerlei Veränderung möglich war, führten. Das von Enslin angesprochene, bewährte Motte der Konsumgesellschaft, haben wir heute immer noch, nur dass es jetzt von ganzen Apparaten von Massenmedien propagiert wird.

Womit wir beim nächsten Punkt der damaligen Zeit wären: Die Medien, vor allem in Form der kompromisslosen, neo-konservativen Springer-Presse die alle ihre Macht dazu missbrauchte, die gut gemeinten Forderungen der Studentenbewegung und die Bemühungen der APO, die Aushöhlung des Grundgesetzes zu verhindern, nicht nur in Missgunst brachte, sondern gegen die „langhaarigen Anarchos“ die „alles zerstören wollen“ hetzte, sie diffamierte und eine Demagogie betriebt, die die Propagandaministerien sämtlicher Diktaturen erblassen ließe. So gesehen fand die erste Radikalisierung seitens des Establishments statt, ebenso wie das Establishment die ersten Todesopfer forderte.

Während der Demonstrationen gegen den Shah-Besuch waren es die Polizisten, die die persischen Prügel-Agenten unterstützen, anstatt des eigenen Volkes zu schützen, und auf wehrlose Demonstranten einknüppelten. Trauriger Höhepunkt dessen war sicherlich der Tod Benno Ohnesorgs, jenes Studenten der auf offener Straße „versehentlich“ erschossen wurde. Der Staat hatte sich hier nicht nur als Polizeistaat entpuppt, sondern auch als einer, der sich gegen die eigene Bevölkerung und ihr Recht zur freien Meinungsäußerung richtete.

Eine nennenswerte Opposition dagegen gab es im Parlament keine, denn es herrschte ja eine große Koalition, die 447 der 496 Abgeordneten stellte, unter einem Bundeskanzler, der einst Mitglied der NSDAP war. Also verlagerte sich die Opposition, vor allem gegen die Einschränkung der Grundrechte auf die Straße, und wurde von den Studenten getragen. Deren Anliegen wurden jedoch in der Presse falsch dargestellt und auch der Bundeskanzler begegnete ihnen voll Unverständnis: „Hiermit liefern sie doch selbst den Beweis, dass wir solche Gesetze brauchen!“

Trauriges Ergebnis war das Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke, zu dem es ohne die Hetze und das Aufwiegeln der Springer-Presse aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gekommen wäre, denn wie sonst käme jemand auf die Idee, einen anderen ermorden zu wollen mit der Begründung, keine Kommunisten zu mögen. Hiermit wurde Meinhof zu folge eine Grenze überschritten, durch die ein gewaltsames Erwehren notwendig wurde und in deren Folge sie sich nicht mehr nur Journalistisch engagierte. „Protest ist, wenn ich sage das oder das paßt mir nicht. Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht."

Doch nicht nur diese Auswahl von unglaublichen Abläufen und Zuständen innerhalb Deutschlands schafften eine Atmosphäre, die für manche geradezu eine Verpflichtung zu dieser Art von Widerstand heraufbeschwor. Innerhalb Europas wurde der Prager-Frühling brutal von Panzern überrollt, die Amerikaner führten Krieg gegen ein Land und vor allem die Zivilbevölkerung dort, das ihnen nichts getan hatte, und niemand unternahm etwas dagegen. Dazu dieser Flut aktueller Ereignisse kam ein nicht aufgearbeitetes, historisches Erbe.

Die breite Massenbewegung verlor mit dem Amtsantritt Brands und seinen Reformen ihren Schwung, die fundamentalen Veränderungen blieben jedoch aus und die RAF hatte bereits ihren Weg eingeschlagen und sollte trotz der ideologischen Rechtfertigungen vor allem in den Nachfolgegenerationen viele unschuldige Opfer fordern.

Soll dies jetzt eine Idealisierung oder gar eine Glorifizierung der ersten Generation der RAF sein? NEIN, mit Sicherheit nicht. Aber ich will zeigen, dass es sich bei ihr um ein Produkt dieser Zeit handelte. Und diese Zeit unterscheidet sich nicht mehr besonders stark von der, in der wir heute wieder leben.

Also, schaut euch diesen Film an, und seht in als Mahnung für Dinge, die auf beiden Seiten nie wieder geschehen dürfen.


Freitag, 26. September 2008

Warum es immernoch keinen Frieden in Nahost gibt

Für viele hier bei uns ist es ein absolutes Rätsel, wieso es auch nach 60 Jahren noch immer nicht gelungen ist, eine Lösung für den Nahostkonflikt zu finden. Auch ich gehöre zu denen, die das einfach nicht verstehen können. Gestern Abend fand ich jedoch wieder ein anschauliches Beispiel dafür, warum unter den jetzigen Voraussetzungen ein Kompromiss, und damit ein dauerhafter Friede, schlichtweg unmöglich ist.

Ich stieß durch Zufall auf einen Artikel der israelischen Zeitung YnetNews, in dem über ein Treffen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad mit einer Delegation ultra-orthodoxer Juden der Gruppe Neturei Karta am Rande der UN-Vollversammlung berichtet wird. Allein die Tatsache, dass ein solches Treffen überhaupt stattfindet ist ja schon erstaunlich genug, aber es geht noch weiter. Nach dem Gespräch ist die jüdische Delegation unter Rabbi Weiss voll des Lobes für Ahmadinejad:

„Wir wissen, dass er kein Feind der Juden ist, er hat eine jüdische Gemeinschaft in seinem eigenen Land, die er ehrt, verteidigt und unterstützt.“

[...]

„Ahmadinejad versteht, wie wir, den Unterschied zwischen Judaismus und Zionismus“, behauptete Rabbi Weiss, der betonte, dass der iranische Präsident nicht nach Wegen, Israel zu bombardieren, sucht.

„Genau das Gegenteil ist der Fall; er will Frieden und nicht die jüdische Nation zerstören, das hat er uns erklärt. Er ist gegen die Schwierigkeiten die durch den zionistischen Staat gegenüber den Palästinensern erzeugt werden“, sagte er.

Soweit ein Auszug aus dem Originalartikel. Dabei wird natürlich eines deutlich: Diese ultra-orthodoxe Gruppe ist selbst anti-zionistisch und beruft sich hierbei auf eine strikte Auslegung der Thora, der zufolge es den Juden verboten ist, einen Staat auf dem jetzigen Gebiet Israels zu gründen, bis der Messias wiederkehrt.

Das ist freilich eine reine Glaubensfrage, aufgrund derer die Forderung nach einer Auflösung des Staates Israel unhaltbar ist, realpoltisch seht sie sowieso nicht zur Debatte . Aber allein der Umstand, dass hier ein Dialog stattfindet zwischen Juden und einem islamischen Präsidenten, zeigt, welche Möglichkeiten es gäbe, wenn man nur mit einander spräche und sich gegenseitig zuhörte.

Diese Hoffnungen werden allerdings ganz schnell vernichtet, wenn etwas weiter nach unten scrollt und anfängt, die Kommentare zu lesen. Diese strotzen nur so vor Intoleranz, Verbohrtheit und Fanatismus und sind die bestmögliche Darstellung der Gründe, warum auch nach 60 Jahren immernoch unschuldige Menschen sterben müssen. Anstatt sie zusammenzufassen übersetze ich euch einfach ein paar Beispiele:

Eric aus Tel Aviv: „Hier sind zwei Leute, die das Ende Israels planen. Sie sollten beide eingesperrt, der Schlüssel sollte zerstört, nicht nur versteckt, und die Türe verschweißt werden. Sie sind zu gefährlich als dass man ihnen erlauben könnte, frei herumzulaufen.“

Moshe aus Givataim: „Hat jemand diese „geistlichen Führer“ einer Gehirnwäsche unterzogen? Ich kann nicht glauben, dass sie diesen Müll wirklich glauben…Es ist wirklich unglaublich…Diesen Ahmadinejad als Mann zu bezeichnen, der Frieden will, ahh ja, er ist NUR ein Anti-Zionist. Leute, wacht auf und fangt an euch umzusehen, öffnet eure Augen und realisiert, dass ihr in unserem Land lebt. Wenn ihr Teil von uns seien wollt, dann verhaltet euch so. Er will uns töten und ihr steht neben uns und sagt „Nun, er ist ein Mann, der Frieden will.“ Seht die Realität oder verschwindet.“

NYC Girl: „Eric Nr. 1: Obwohl ich mit deinen Gefühlen sympathisiere, denke ich dass sie mit einer Exkommunikation zu gut davon kämen. Jeder einzelne dieser Fanatiker, der in Israel lebt und sich mit Ahmadinejad trifft, sollte wegen Hochverrats angeklagt werden. Es ist Zeit, die Samthandschuhe abzulegen wenn es um die Behandlung von Naturei Karta und anderen ultra-religiösen Extremisten geht, weil diese den Feinden Israels schon viel zu lange einen PR-Sieg ermöglichen“

Soweit drei Kommentare, es gibt noch 33 andere, die unisono das gleiche zum Ausdruck bringen. Aber das ist ja auch alles ganz logisch: klagt alle an, die mit den „Feinden“ sprechen wollen, dafür haben wir doch Mittelstreckenraketen und Kampflugzeuge. Auf dieser Basis lässt sich wahrlich aufbauen.


Donnerstag, 25. September 2008

Die Rätsel um den Marriott-Anschlag

Auch gestern Abend schaffte es der schreckliche Anschlag auf das Marriott-Hotel in Islamabad in die deutschen Medien, inklusive des nach wie vor schockierenden Kraters und einer direkten Blende auf das leere Gerippe, das einmal ein Luxushotel war.

Jedem stellt sich da natürlich die Frage, wer für so etwas verantwortlich ist. Einerseits kursieren da jetzt seit längerem Gerüchte über merkwürdige Aluminiumkisten, die von US-Marines Tage zuvor in das Hotel geschafft wurden und denen sich niemand nähern durfte. Da Pakistan diese Vorgänge nun offiziell untersucht, sind das wohl mehr als nur von Paranoiden gestreute Gerüchte.

Nichts desto Trotz gibt es natürlich auch bereits eine islamistische Gruppe, die sich zu den Anschlägen bekannt hat, allerdings keine der üblichen Verdächtigen. Fedayeen Islam, was so viel wie Partisanen des Islam heißt, ist eine nationalistische, religiöse Gruppe aus dem Iran. Diese war unter Anderem für die Ermordung des von den Briten eingesetzten Premier-Minister General Ali Razmara in Persien verantwortlich und ebnete so dem von den westlichen Ölfirmen gehassten Mossadeq 1951 den Weg. Dieser verstaatlichte die persische Ölförderung und wurde deshalb 1953 mit Unterstützung der CIA aus dem Amt geputscht. Zwölf Jahre später ermordeten Studenten, die mit der Fedayeen Islam in Verbindung gebracht werden, mit Hassan Mansur einen weiteren Premier-Minister, der dafür bekannt war, die Interessen der Ölindustrie zu vertreten. Weiterführende Links dazu finden sich hier, in dem Artikel auf PrisonPlanet.

Wieso sollte eine Organisation, die bisher eigentlich nur im Iran aktiv war, plötzlich auf die Idee kommen, einen Anschlag in Pakistan zu verüben? Allein die Tatsache, dass sie auch islamistisch ist, reicht da meines Erachtens nicht aus, zumal jetzt gleichzeitig wieder die EU und die IAEA Panik machen, da der Iran angeblich in einem halben Jahr genug Material für eine Atombombe hätte und unmittelbar vor deren Entwicklung stünde.

Das riecht doch förmlich nach einem False-Flagg-Angriff.


Mittwoch, 24. September 2008

Das Blog-Sterben: Die EU-Büttel haben einen neuen Henker gefunden

Nach über drei wöchiger Pause gibt es heute endlich einmal wieder einen neuen Artikel, wahrscheinlich sehr zur Überraschung derer, die glaubten auch Grenzenlos-Frei sei dem Blog-Sterben zum Opfer gefallen. Dem ist Gott sei Dank nicht so, vielmehr habe ich dieses Projekt ruhen lassen. Der Grund hierfür ist einfach: Die Übersetzung von Artikel ist mit einer guten Stunde pro Seite sehr zeitaufwändigund war bei der Füller der Ereignisse und dem Durcheinander sich widersprechender Informationen einfach nicht mehr möglich. Deswegen habe ich mich nun dazu durchgerungen, das ursprüngliche Konzept aufzuweichen und zu verwässern und auch selbst Artikel zu schreiben.

Dafür gab es natürlich auch einen konkreten Auslöser: Ich stieß heute über Alex Jone’s PrisonPlanet auf einen Artikel des Daily Telegraph, der mich davon überzeugt hat, mit dieser Arbeit weiter zu machen.

Unsere lieben Parlamentarier der EU haben nämlich vor, den anonymen Blogs möglichst bald ein Ende zu setzen. Aus Angst vor Missbrauch der Anonymität und Verbreitung von Desinformation.

Eine gewisse Marianne Mikko aus Estland ist besorgt darüber, dass eine wachsende Anzahl von Blogs von Individuen mit „bösartigen Absichten oder geheimen Plänen“ genutzt werden. Deshalb hat sie vorgeschlagen, dass Blogger sich in Zukunft identifizieren müssen und einige beliebte Blogs eine Erklärung ihrer Absichten enthalten müssen.

Nachtigall ich hör dir trapsen. Auch wenn ein diesbezüglicher Beschluss des EU-Parlamentes am Donnerstag, sollte er denn fallen, nicht rechtbindend ist, merken wir, die bösen anonymen Blogger, doch, wohin der Zug fahren soll. Denn Desinformation ist am Ende wieder alles, was von den Informationsministerien, pardon, den etablierten Medien, nicht gesagt oder geschrieben wird. Und uns könnte man dann auf völlig legale Weise mundtot machen, denn wer lässt sich schon gerne wegen Volksverhetzung oder Ähnlichem anklagen, Hausdurchsuchung im Morgengrauen inklusive.



Montag, 1. September 2008

Daily Telegraph enttarnt die Klimalüge

Heute beginnt in Großbritannien wieder die Schule, inklusive des neuen Faches „Climate Change“. Passend dazu, veröffentlich der Daily Telegraph, eine der bedeutendsten britischen Zeitungen, einen Artikel, der alles verändern könnte. Wacht auf, ihr deutschen Medien!

Der „Konsens“ über den Klimawandel ist eine selbst eine Katastrophe

von Christopher Booker

Mit immer weiter in die Höhe schießenden Kosten für die Maßnahmen, die von den Politikern zur „Bekämpfung der globalen Erwärmung“ vorgeschlagen werden – so wie die 45 Billionen Dollar des International Energy Council – wurde die „Bekämpfung des Klimawandels“ zum teuersten Einzelthema der weltpolitischen Agenda.

Durch das Wetteifern der Senatoren Obama und McCain mit den Führern der EU bei den Versprechen 50, 60, ja sogar 80% der CO2-Emissionen einzusparen, wird klar, dass es einer dramatischen Veränderung der Art, wie wir leben und eine drastische Reduzierung unseres Lebensstandards bedarf, um auch nur die Hälfte ihrer imaginären Ziele zu erreichen.

All das macht es recht wichtig zu wissen, wie unsere Politiker zu dem Glauben kamen, dass die globale Erwärmung die größte Herausforderung der Menschheit ist, und wie verlässlich die Beweislage für die Theorie ist, auf die sich ihre Politik stützt.

Die mit Abstand größte Bedeutung für den Umstand, dass es der Klimawandel an die Spitze der globalen Agenda geschafft hat, war der Weltklimarat der Vereinten Nationen, der 1988 nicht zuletzt auf Initiative der Thatcher-Regierung eingerichtet wurde. (Aus diesem Grund war Sir John Houghton, damals Chef des UK Meterological Office, der erste Vorsitzende.)

Durch eine Folge von Berichten und internationalen Konferenzen war es der Weltklimarat, der zum Kyoto-Protokoll von 1997 führte, das bald einen noch ambitionierten Nachfolger bekommen wird, dem nächstes Jahr in Kopenhagen zugestimmt werden soll.

Die allgemeine Meinung über den Weltklimarates ist, dass 2.500 der führenden Wissenschaftler der Welt, nachdem sie alle Beweise vorsichtig gegeneinander abgewogen haben, zu dem „Konsens“ kommen, dass die Temperaturen auf der Welt katastrophal steigen, und dass der einzig plausible Grund in der Zunahme des CO2s und anderer, menschengemachter Treibhausgase liegt.

In Wirklichkeit, wie in den letzten 20 Jahren immer offensichtlicher wurde – nicht zuletzt dank der Beweise einer Serie von Wissenschaftlern, die am Klimarat selbst teilnahmen –, könnte die Realität dieser kuriosen Einrichtung nicht weiter davon entfernt sein.

Es ist nicht so sehr eine wissenschaftliche wie eine politische Institution. Ihre Aufgabe war nie, einen nüchternen Blick auf all die Beweise für die menschengemachte globale Erwärmung zu werfen: Sie hat das immer als akzeptierte Tatsache hingenommen.

In der Tat befasst sich überhaupt nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Berichte mit der Wissenschaft der globalen Erwärmung. Der größte Teil muss damit beginnen, die offizielle Linie zu akzeptieren und befasst sich ausschließlich mit der Einschätzung des Einflusses der globalen Erwärmung und was dagegen getan werden sollte.

In Wirklichkeit wurde die Agenda des Weltklimarates immer streng von einer kleinen Gruppe von Offiziellen an seiner Spitze kontrolliert. Wie eine aktuelle Studie gezeigt hat, sind von den 53 Mitwirkenden des Schlüsselkapitels 9 des letzten Berichtes, der sich mit der einfachen Wissenschaft befasst, (die meisten von ihnen Briten und Amerikaner, von denen 10 mit dem Hadley Centre, das Teil des UK Meterological Office ist, in Verbindung stehen) 37 Teil eines dicht verwobenen Netzwerks von Akademikern, die alle Befürworter der offiziellen These der Erwärmung sind.

Auf Basis ihrer Computermodelle sagt der Weltklimarat die Erwärmung in der Zukunft vorher.

Der letzte Schritt des Prozesses, bevor jeder Bericht veröffentlicht wird, ist die Anfertigung einer „Zusammenfassung für Politiker“ durch die an der Spitze des Weltklimarates, an die sich die Regierungen wenden können.

Das ist es, was die Schlagzeilen in den Medien macht und was allzu oft die vorsichtigeren und qualifizierteren Erkenntnisse der Mitwirkenden am Bericht selbst, ins Abseits drängt.

Die Idee, dass der Weltklimarat irgendeine Art von echtem, wissenschaftlichen Konsens widerspiegelt, ist eine totale Erfindung. Immer und immer wieder gab es Beispiele dafür, wie Beweise manipuliert wurden, um die offizielle Linie zu unterstützen, wobei der berühmt-berüchtigte „Hockey-Stick“ das bekannteste ist.

Anfänglich hatten die Verteidiger der globalen Erwärmung ein riesiges Problem. Beweise von überall auf der Welt wiesen darauf hin, dass die Erde vor 1000 Jahren heißer war, als sie es heute ist. Das war allgemein akzeptiert, sodass die ersten beiden Weltklimaberichte einen Graphen enthielten, der auf der Arbeit von Sir John Houghton selbst basierte und der zeigt, dass die Temperaturen während soganannten „Mediaeval Warming Period“ [Warme Phase des Mittelalters] höher waren, als in den 90er Jahren. Das Problem war, dass dies ein mächtiges Loch in die These von der Erwärmung nur durch das erst kürzlich vom Menschen freigesetzte CO2 riss.

Dann kam 1999 ein obskurer, junger Physiker aus den USA namens Michael Mann, mit einem neuen Graphen, wie man ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Anstelle des vertrauten Auf und Ab der Temperaturen während der letzten 1000 Jahre, verlief diese Linie praktisch flach und stieg nur in den letzten Jahrzehnten dramatisch an, sodass ein Hockey-Schläger-ähnliche Form entstand, die die letzten Jahrzehnte ganz einfach als die heißesten der Aufzeichnungen auswies.

Das war genau das, was der Weltklimarat wollte, die mittelalterliche Wärmeperiode war ganz einfach aus den Aufzeichnungen verschwunden.

Als der nächste Bericht im Jahr 2001 erschien, wurde Manns Graph eine Spitzenposition zu teil, ganz oben auf der ersten Seite der Zusammenfassung für Politiker und fünf weitere Male im Bericht selbst.

Aber dann begannen zwei kanadische Computer Analysten, Steve McIntyre und Ross McKitrick, herauszufinden, wie Mann zu diesem Graphen gekommen war. Als sie Mann nach großen Schwierigkeiten dazu brachten, ihnen die Daten zu geben, stellte sich heraus, dass er in sein Programm einen Algorithmus integriert hatte, der einen Hockey-Schläger-Graphen produziert, egal was für Daten man eingibt. Sogar Nummern aus einem Telefonbuch würden einen Hockey-Schläger erzeugen.

Zum Zeitpunkt seines letzten Berichtes, hatte der Weltklimarat ein noch größeres Problem. Weit davon entfernt, im Gleichschritt mit den CO2-Werten zu steigen, wie seine Computermodelle vorhergesagt hatten, pendelten sich die weltweiten Temperaturen nach dem anormal heißen Jahr 1998 auf einem niedrigerem Niveau ein und fielen sogar – ein Trend, der von den Satellitendaten der Nasa während der letzten 18 Monate bestätigt wurde.

Das Ganze war so deutlich, dass sogar Wissenschaftler, die die globale Erwärmung unterstützen, jetzt schlussfolgern, dass wir, durch Veränderungen der Meeresströmungen, ein Jahrzehnt oder mehr der „Abkühlung“ erwarten können, bevor der „zugrundeliegende Erwärmungstrend“ wieder in Erscheinung tritt.

Der Punkt ist, dass nichts davon von den Computermodellen, auf die sich der Klimarat verlässt, vorhergesagt wurde.

Unter der immer stärker werdenden, informierten Kritik an den Methoden des Klimarates, zeigt eine detaillierte Studie des australischen Analysten John McLean (zu finden via Google „Prejudiced authors, prejudiced findings“), wie inzestuös die meisten Mitglieder der Kerngruppe von Akademikern, deren Modelle alles untermauern, was uns der Klimarat über die globale Erwärmung glauben machen will, miteinander verbunden sind.

Die Bedeutung des vergangenen Jahres besteht nicht nur darin, dass der beschworene „Konsens“ über die Kräfte, die unser Klima steuern, soweit in die Ferne gerückt wurde wie nie zuvor, sondern dass sich auch ein neuer „Gegen-Konsens“ unter tausenden von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt herausgebildet hat, der letzten März in der Manhattaner Erklärung des sogenannten „Non-Governmental Penal on Climate Change“ zum Ausdruck kam.

Diese weist den Prozess des Weltklimarates vollkommen zurück, zeigt wie seine Computermodelle hoffnungslos voreingenommen sind, auf unverlässlichen Daten basieren und darauf programmiert sind, viele der eigentlichen Triebkräfte des Klimawandels, von Schwankungen der Sonnenaktivität bis hin zu zyklischen Veränderungen der Meeresströmungen, zu ignorieren.

Wie es von Roger Cohen, einem Physiker, der einst im Weltklimarat involviert war und lange seine Unanfechtbarkeit akzeptiert hatte, ausgedrückt wird: „Ich war schockiert darüber, wie dünn die Argumentation ist. Ich war auch schockiert über das Verhalten von Vielen, die bei der Produktion der Weltklimaberichte mitgewirkt hatten und Vielen, die halfen sie zu verbreiten. Ins besondere meine ich damit die Arroganz; die Aktivitäten, die dazu dienten, Diskussionen zu verhindern; die offensichtlichen Erfindungen; die hirnlose Verteidigung der Scheinwissenschaft; und die Politisierung des Klimaratprozesses und des wissenschaftlichen Prozesses selbst.“

Trotzdem geschieht es gerade jetzt, dass, während das Kartenhaus des Klimarates wackelt, die Politiker der westlichen Welt es benutzen, um Schritte vorzuschlagen, die unsere Lebensart nur jenseits jeglicher Vorstellungskraft schaden können.

Es ist wirklich an der Zeit, dass der „Gegen-Konsens“ ernst genommen wird.


Donnerstag, 14. August 2008

Detroit: Häuser kosten soviel wie ne Cola

Wir erfahren von der US-Immobilienkrise allen Falls durch astronomische Abschreibungen der Banken. Doch wie das ganze in der Realität und für die Leute aussieht, davon erfährt man kaum etwas. Das macht diesen Artikel der Detroit News so besonders:


Auswirkung der Zwangsversteigerungen: Häuser gehen für $1 weg


Detroit – Für einen Dollar bekommen Sie eine große Cola bei McDonald’s, eine gebrauchte VHS-Kassette bei 7-Eleven oder ein Haus in Detroit.

Die Tatsache, dass ein Haus auf der Ostseite der Stadt kürzlich für $1 gelistet war zeigt, wie sehr der Immobilienmarkt in einer der ärmsten Großstädte der USA unter Druck steht.

Der Verkaufspreis des Hauses mag eine Anomalie sein, aber er veranschaulicht sowohl die Tiefe der Hypothekenkrise in Detroit als auch den raschen Verfall der Häuser in einer der am stärksten verarmten Nachbarschaften der Stadt.

Das Haus, in der 8111 Traverse Street, ein paar Blocks vom Detroit City Flughafen, war das schönste Haus des Blocks, als es im November 2006 für $65,000 gekauft wurde, sagte der Nachbar Carl Upshaw. Aber das Haus fiel letzten Sommer an die Bank zurück, und es dauerte nicht lange bis „die Geier eintrafen“, sagte Upshaw. „Die Wandverkleidung war das erste, was wegkam. Dann nahmen sie den Zaun mit. Dann brachen sie ein und nahmen alles andere mit.“

Das Unternehmen, das beauftragt worden war, das Haus zu verwalten und zu verkaufen, die Bearing Group, verbarrikadierte das Haus mit Brettern, nur um dann festzustellen, dass die Bretter gestohlen wurden, um ein anderes, verlassenes Haus in der Nähe zu verbarrikadieren.

Gauner rissen die Kupferrohre heraus, nahmen die Möbel und die Lampen und alles andere von Wert mit, inklusive der Küchenspühle.

„Es macht keinen Sinn, die Familie hinauszuwerfen“, sagte Upshaw. „Sobald die Leute einmal weg sind, werden sie das Haus in dieser Gegend verlieren.“

Am Dienstag stand das Haus sperrangelweit offen. Die Türen, die in die Küche und den Keller führen, fehlten und die Fenster auf der Vorderseite waren eingeschlagen. Das Gras wuchs bis auf Brusthöhe und verkohlte Reste markierten die Stelle, an der kürzlich die Garage gebrannt hatte.

Als das Haus im Januar für $1.100 auf den Markt gekommen war, hatte es keine anderen Interessenten als die Hausbesetzer, die dort vielleicht für eine Nacht blieben. Angesichts einer Steuerschuld von $4000 und einer hohen unbezahlten Wasserrechnung, senkte die Bank, der das Anwesen gehörte, den Preis auf $1.

Der Verkauf für $1 kostet die Bank $10.000

Während ein Preis von $1 nicht ungewöhnlich ist, wenn Eigentum aus rechtlichen Gründen übertragen wird, war es für Kent Colpaert, den Immobilienmakler, überraschend und beunruhigend, es für $1 an verschiedenen Stellen zu listen.

„Ich habe noch nie ein Haus gesehen, das für $1 gelistet war“, sagte Colpaert.

„Aber es wurde hart getroffen, es ist nurmehr eine Schale.“

Am Dienstag listete Realtor.com ein weiteres Einfamilienhaus, ein Doppelhaus und ein leeres Grundstück für jeweils $1 in Detroit.

Verkäufe für einen Dollar sind die finanzielle Folge der Hypothekenkrise, sagte Anthony Viola von der Realty Corp. of America in Cleveland.

Kreditgeber, die unqualifizierten Käufern während des Gipfels des Subprime-Marktes Kredite gaben, finden sich jetzt als Eigentümer ganzer Nachbarschaften leer stehender, verfallender Häuser wieder.

„Niemand hat viel Mitleid mit diesen Banken, die Subprime-Kredite vergaben“, sagte Viola. „Und in manchen Städten wie Cleveland, lassen die Richter sie nicht auf diesen Anwesen sitzen – sie befehlen ihnen, die Häuser abzureißen oder zu verkaufen.“

Die Bank, die 8111 Traverse Street besaß, war so verzweifelt, das Anwesen los zu werden, dass sie zustimmten $2,500 Maklerprovision und weitere $1000 für den Abschluss des $1 Verkaufs zu bezahlen; die Bank wird auch $500 der Kosten des Käufers bezahlen. Dazu kommen Steuerschuld und Wasserrechnung, und das Haus loszuwerden, wird die Bank ungefähr $10.000 kosten.

„Es macht keinen Sinn, ein einigen Nachbarschaften weiterhin Kosten über Kosten zu bezahlen“, sagte Colpaert. „Es kann finanziell mehr Sinn machen, es weg zu geben.“

Käufer nennt es ein Investment

Colpaert lehnte es ab, den Namen des voraussichtlichen Käufers zu nennen, weil das Geschäft noch nicht ganz abgeschlossen war. Der Makler sagte, der Käufer habe zugestimmt, den gesamten Listenpreis von $1 zu bezahlen und plane, bar zu bezahlen.

Der Käufer, eine Frau aus der Gegend, sieht das Haus als eine Investition und wird dort nicht leben, sagte Colpaert, obwohl es fraglich ist, wie schnell sich die Investition von $1 für die Käuferin auszahlt. Die Installationen des Hauses zu ersetzen, wird zehntausende Dollar kosten, und die Besitzerin wird Probleme haben, die Plünderer davon abzuhalten, die Verbesserungen so schnell zu stehlen, wie sie eingebaut werden. Das Abreißen kostet $5.000, sagte Colpaert.

Gleichzeitig, wird die neue Besitzerin 2009 $3.900 Grundsteuer bezahlen müssen, außer sie fechtet den Bescheid an.

Während es ungewöhnlich ist, dass Häuser für ein Wechselgeld verkauft werden, das die meisten Leute in ihrer Couchritze finden, werden einige verlassene Häuser in Detroit für $100 verkauft; leere Grundstücke können für $300 gekauft werden.

„Mein 14-jähriger Sohn könnte einen ganzen Block in Detroit kaufen“, sagte Ann Laciura von der Bearing Group.


Mittwoch, 13. August 2008

Michail Gorbatschow über den Kaukasus und die Gefahren geopolitischer Spiele

Der letzte Präsident der UdSSR gilt als ein Freund des Westens, doch auch er findet in der Washington Post deutliche Wort für das Geschehen im Kaukasus. Er zeigt eine Lösungsmöglichkeit für den Konflikt auf und warnt die USA gleichzeitig vor weiteren, geopolitischen Spielchen:


Ein Weg zum Frieden im Kaucasus

Von Michail Gorbatschow

Moskau – Die Ereignisse der letzen Woche in Süd Ossetien müssen jeden schockieren und quälen. Es sind bereits tausende Menschen gestorben, zehntausende wurden zu Flüchtlingen und Städte und Dörfer liegen in Trümmern. Nichts kann diesen Verlust von Leben und diese Zerstörung rechtfertigen. Das ist eine Warnung an alle.

Die Wurzeln dieser Tragödie liegen in der Entscheidung der separatistischen Führer Georgiens, 1991 die Süd Ossetische Autonomie abzuschaffen. Dies stellte sich als Zeitbombe für Georgiens territoriale Integrität heraus. Jedes Mal, wenn aufeinander folgende Führer versuchten, ihren Willen – sowohl in Süd Ossetien, als auch in Abchasien, wo das Problem der Autonomie das gleiche ist – mit Gewalt aufzuzwingen, machte dies die Situation nur schlimmer. Neue Wunden rissen alte Verletzungen auf.

Nichts desto trotz, war es immer noch möglich, eine politische Lösung zu finden. Für einige Zeit herrschte relative Ruhe in Süd Ossetien. Die Friedenstruppen, bestehend aus Russen, Georgiern und Süd Ossetiern, erfüllten ihre Mission und normale Ossetier und Georgier, die dicht beieinander leben, fanden zumindest einige Gemeinsamkeiten.

Während all dieser Jahre erkannte Russland Georgiens territoriale Integrität weiterhin an. Ganz eindeutig ist der einzige Weg, das Süd Ossetische Problem zu lösen, der auf Basis friedlicher Mittel. Tatsächlich gibt es in einer zivilisierten Welt überhaupt keinen anderen Weg.

Die georgische Führung verletzte dieses Grundprinzip.

Was in der Nacht des 7. August geschah, ist absolut unverständlich. Das georgische Militär griff die Süd Ossetische Hauptstadt Tshkihinvali mit mehreren Raketenwerfern an, die dafür ausgelegt sind, große Gebiete zu verwüsten. Russland musste reagieren. Es der Aggression gegen das „kleine, wehrlose Georgien“ zu bezichtigen, ist nicht nur heuchlerisch, sondern zeigt auch einen Mangel an Menschlichkeit.

Einen militärischen Angriff gegen Unschuldige durchzuführen war eine hirnlose Entscheidung, deren tragische Konsequenzen für tausende Menschen verschiedener Nationalitäten jetzt offensichtlich sind. Die georgische Führung konnte dies nur unter dem Eindruck, von einer stärkern Macht unterstützt und ermutigt zu werden, tun. Die georgische Armee wurde von hunderten amerikanischer Ausbildern trainiert und ihre hoch entwickelte Ausrüstung wurde in mehreren Ländern gekauft. Das, in Verbindung mit dem Versprechen der Nato-Mitgliedschaft, brachte die georgischen Führer dazu zu glauben, sie kämen mit einem Blitzkrieg in Süd Ossetien davon.

Mit anderen Worten, Georgiens Präsident Mikheil Saakashvili erwartete eine bedingungslose Unterstützung aus dem Westen und der Westen gab ihm Grund, das zu glauben. Jetzt da der georgische Angriff zurückgeschlagen wurde, sollten sowohl die georgische Regierung, als auch ihre Unterstützer, ihre Positionen überdenken.

Die Feindseligkeiten müssen so bald wie möglich eingestellt werden und dringende Schritte müssen unternommen werden, um den Opfern zu helfen. Es ist genauso wichtig, über eine Lösung des grundlegenden Problems nachzudenken, welches eines der Schmerzlichsten und Herausfordernsten des Kaukasus ist – einer Region, der man sich mit größter Vorsicht nähern sollte.

Als die Probleme in Süd Ossetien und Abchasien aufflammten, schlug ich vor, sie durch eine Föderation, die den beiden Republiken eine weitgehende Unabhängigkeit sichern würde, zu lösen. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt, vor allem von den Georgiern. Die Einstellung veränderte sich langsam, aber nach dieser Woche, wird es viel schwieriger sein, einen Kompromiss zu finden, selbst auf einer so einer Basis.

Alte Klagen sind eine schwere Bürde. Die Heilung ist ein langwieriger Prozess, der Geduld und Dialog bedarf, mit einem Verzicht auf Gewalt als unbedingte Voraussetzung. Es dauerte Jahrzehnte, ähnliche Konflikte in Europa und anderswo zu beenden, und andere, langfristige Themen schwelen immer noch. Zusätzlich zur Geduld, fordert diese Situation auch noch Weisheit.

Die kleinen Nationen des Kaukasus haben eine Geschichte des gemeinsamen Zusammenlebens. Es wurde gezeigt, dass dauerhafter Friede möglich ist, dass Toleranz und Zusammenarbeit Bedingungen für eine normales Leben und eine normale Entwicklung schaffen können. Nichts ist wichtiger als das.

Die politischen Führer der Region müssen das erkennen. Anstatt mit den militärischen Muskeln zu spielen, sollten sie ihre Anstrengungen dem Bau eines Fundaments für einen anhaltenden Frieden widmen.

Während der letzten Jahre, haben einige westliche Nationen Positionen bezogen, vor allem im Weltsicherheitsrat der U.N., die weit davon entfernt waren, ausgeglichen zu sein. In Folge dessen, war es dem Sicherheitsrat nicht möglich, schon beim Ausbruch dieses Konflikts effektiv zu handeln. Indem sie den Kaukasus, eine Region, die tausende Meilen vom amerikanischen Kontinent entfernt ist, zu einem Gebiet des „nationalen Interesses“ erklärten, machten die USA einen schweren Fehler. Natürlich liegt Frieden im Kaukasus in Jedermanns Interesse. Aber einem sagt einfach der gesunde Menschenverstand, dass Russland dort durch eine gemeinsame Geographie und Jahrhunderte der Geschichte verwurzelt ist. Russland verfolgt keine territoriale Erweiterung, aber es hat legitime Interessen in dieser Region.

Das langfristige Ziel der internationalen Gemeinschaft könnte sein, ein regionales System der Sicherheit und Zusammenarbeit zu schaffen, das jede Provokation und die schiere Möglichkeit eines solchen Konflikts, unmöglich macht. Ein solches System zu schaffen, wäre eine Herausforderung und könnte mit der Zusammenarbeit der Länder der Region selbst, erreicht werden. Nationen außerhalb der Region könnten vielleicht auch helfen – aber nur, wenn sie eine faire und objektive Position beziehen. Eine Lektion der aktuellen Ereignisse ist, dass geopolitische Spiele überall gefährlich sind, nicht nur im Kaukasus.