Freitag, 1. August 2008

Unter Druck stehende Banken leihen sich Rekordsummen von der Fed

Manchmal haben selbst Portale wie Yahoo ganz nützliche Meldungen, so wie in diesem Fall. Die amerikanischen Banken leiden nach wie vor unter finanziellen Engpässen, wie einige Zahlen der Fed zeigen. Unpräzise Übersetzungen bitte ich zu entschuldigen, die Amerikaner haben Sachen, die es so in der Form bei uns nicht gibt, und für die wir deshalb auch keinen Namen haben.


Unter Druck stehende Banken leihen sich Rekordsummen von der Fed


New York (Reuters) – Banken liehen sich in der letzten Wochen Rekordsummen bei der Fed, da die mittlerweile ein Jahr andauernde Kreditkrise weiter ihren Tribut fordert, während der Commercial Paper Market [Markt für kurzfristige Anleihen] weiter schrumpft, was harte Zeiten für die Kreditnehmer von kurzfristigen Krediten signalisiert.

Der Primary Credit [Hauptrefinanzierungsgeschäft] der Banken erreichte letzte Woche einen Durchschnitt von 17,45 Milliarden Dollar pro Tag, womit sie nach den 16,38 Milliarden der Woche zuvor die zweite Rekordwoche in Folge war. Das zeigten Daten der Fed am Donnerstag.

„Das zeigt, dass es einen Liquiditätsmangel im System gibt“, sagte Christopher Low, Chef-Ökonom von FTN Financial in New York.

Der Secondary Credit [Spitzenrefinanzierungsgeschäft], der normalerweise von Banken in Anspruch genommen wird, die schnell Geld benötigen, stieg von 34 Millionen auf 89 Millionen Dollar in der letzten Woche. Obwohl diese Zahlen im Vergleich zum Hauptrefinanzierungsgeschäft immer noch sehr klein sind, „sagt einem das, dass es eine steigende Zahl von Banken gibt, die die Fed als unsolide oder zu gering kapitalisiert bezeichnet“, sagte Low.

Analysten werden das Spitzenrefinanzierungsgeschäft genau beobachten, da die Mühen regionaler und kleinerer Banken in den USA, der weitere Verfalls der Immobilienpreise und der Anstiegs der Zwangsversteigerungen und der faulen Kredite die Schwierigkeiten des Bankensektors für viele Monate oder gar Jahre weiter verschärfen werden.

Einige Analysten schreiben den allgemeinen Anstieg der Nachfrage nach der kurzfristigen „window discounts“ Refinanzierungen der Fed einer Mischung verschiedener Faktoren zu.

„Ich bin sicher, dass es in Schieflage geratene Banken gibt, die Versuchen das Window-System anzupumpen“, sagte Michael Feroli, Ökonom bei JPMorgan in New York. Aber er fügte hinzu: „mehr und mehr Banken versuchen, einen Vorteil aus dem puren wirtschaftlichen Vorteil, zu niedrigen Zinssätzen leihen zu können, zu ziehen und man sieht ein langsames Dahinschwinden des Stigmas, das discount window zu benutzen.“

Der Zinssatz der Fed für das discount window liegt bei 2,25%.

Gleichzeitig ist der Markt für kurzfristige Anleihen, eine lebenswichtige Quelle für die kurzfristige Finanzierung von Alltagsgeschäften vieler Unternehmen, letzte Woche von 1,744 Billionen Dollar auf 1,728 Billionen Dollar zurückgegangen – das ist ein Minus von 16 Milliarden Dollar.

„Die Panik des letzten Jahres ist vorbei. Es ist jetzt geordneter, aber der finanzielle Druck bleibt und es werden noch weitere Schwierigkeiten kommen“, sagte John Canavan, Marktanalyst des Forschungsunternehmens Stone & McCarthy in Princeton, New Jersey.

Ein Teil des allgemeinem Rückgangs kann „asset-backed commercial paper“ [anlagegedeckten Anleihen], einem Unterbereich, der von den abrutschenden Immobilienpreisen und Hypotheken untergraben wurde, zugeschrieben werden.


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1 Kommentare:

Gerhard Spannbauer hat gesagt…

Vielen Dank für den guten und wichtigen Beitrag. Ich bin überzeugt,dass wir das Gröbste noch vor uns haben und dass sich die Krise nicht nur auf die Finanzen beschränkt. Sie wird auch Auswirkungen auf die allgemeine Versorgung und die öffentliche Sicherheit haben. Ich habe hierzu in meinem Blog schon mehrfach dazu geschrieben und rate jedem zu einer umfassenden Krisenvorsorge.